Die Gründung der Friedrich-Ebert-Schule
Die Gemeinde Gonzenheim hat im Jahr 1887 ein einstöckiges Schulhaus gebaut, dass im Jahre 1900, um einen weiteren Schulsaal zu schaffen, aufgestockt wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg musste sich die Gemeinde schon wieder sehr ernsthaft mit der Erweiterung der Schule beschäftigen. Zunächst war 1926 ein Erweiterungsbau geplant. Dieser wurde jedoch nicht ausgeführt, da man einen späteren Schulhausneubau an der Frankfurter Landstraße für richtiger hielt. Als Hilfslösung wurde im Jahre 1928 durch Ausbau des Dachgeschosses eine weitere Klasse und ein Lehrerzimmer mit Bibliothek geschaffen. Eine beträchtliche Schulbaurücklage für den nicht aufgegebenen Plan eines Neubaus wurde bis zur Mitte der dreißiger Jahre angesammelt.
Die Eingemeindung im Jahre 1937 und der zwei Jahre später beginnende Krieg machten diese Pläne zunichte. Die Schülerzahl wuchs im Stadtteil Gonzenheim ständig. Im November 1943 waren es erst 144 Schüler, im November 1946 waren es schon 221 Schüler und im November 1947 dann 239 Schüler. Die Raumnot war dadurch in dieser Schule untragbar geworden. Die Stadtverordnetenversammlung prüfte zunächst den alten Plan der Schulerweiterung von 1926, der aber nicht verwirklicht werden konnte. Auch wurde vorgeschlagen eine Schulbaracke zwischen Haberweg und Frankfurter Landstraße zu errichten. Dieser Vorschlag führte aber zu dem endgültigen Entschluss, anstelle eines Provisoriums doch einen festen Neubau zu errichten, der später noch erweitert werden könne. Die Stadt stellte dafür im außerordentlichen Haushalt des Rechnungsjahres 1949 für den ersten Bauabschnitt 200 000 DM bereit.
Im Mai 1949 wurden sich die Stadtverordneten endgültig auch über die Platzfrage einig. Am 10. Januar 1951 wurde die neue Schule zwischen Schanze und Mittelweg feierlich seiner Bestimmung übergeben. Die Gesamtkosten brachte die Stadt allein aus eigener Kraft ohne Zuschüsse von Kreis oder Land auf. Lediglich der Landkreis Obertaunus trug 3000 DM zu der Ausstattung einer in dieser Schule errichteten Lehrküche bei. Dafür musste dem Kreis ein Mitbenutzungsrecht dieser Küche für die Schüler der landwirtschaftlichen Berufsschule eingeräumt werden. Der Magistrat verlieh auf Grund einer Anregung der Stadtverordnetenversammlung bei der Einweihung dieser Schule den Namen des ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert. Dieser erste Schulneubau entlastete die Volksschule in Bad Homburg v. d. H. noch nicht merklich.
Am 20.08.1953 bereits wurde daher der erste Spatenstich für den zweiten Bauabschnitt notwendig. In diesem Teil der Schule entstanden sieben Klassenräume. An besonderen Räumen waren ein Handarbeitsraum, ein Werkraum, eine Schülerbibliothek, ein Rektorenzimmer, ein Konferenzsaal, ein Lehrerzimmer und zwei Lehrmittelräume vorhanden. Eine große Pausenhalle und eine überdachte Fahrradhalle wurden ebenfalls in diesem Gebäudeteil errichtet.
Am 12.01.1955 konnte dieser Bauabschnitt bereits seiner Zweckbestimmung übergeben werden. Die fertige Schule umfasste nun zwölf Klassenräume neben den bereits erwähnten Sonderräumen und kostete insgesamt 885 000 DM, von denen die Stadt allein 605 000 DM aus eigenen Mitteln aufgebrachte.
Die Schule gestaltete Regierungsbaumeister Franz Hufnagel. Das alte Schulgebäude in der Frankfurter Landstraße wurde in seinen sanitären Einrichtungen verbessert und diente weiterhin seinem ursprünglichen Zweck. Damit waren anstelle von ursprünglich drei nun 15 Klassenräume für die Volksschüler des Schulbezirks Gonzenheim vorhanden. Bedingt durch die danach wieder geburtsstärkeren Jahrgänge und das bauliche Wachstum des Stadtteils Gonzenheim wurden seit Beginn des Jahres 1960 Überlegungen zu einer nochmaligen Erweiterung der Schule angestellt. Im Jahr 2013 wurde das aktuelle Schulgebäude nach zweieinhalbjähriger Bauphase eingeweiht.
Die Grundschule war in die Jahre gekommen, die Schülerzahlen weiter gewachsen (ca. 360), so dass sich der Kreis im Oktober 2011 für eine Sanierung und einen Teilneubau entschied. 12,5 Millionen Euro investierte der Kreis in das Projekt. Sieben Millionen davon gab die Stadt Bad Homburg als zinsloses Darlehen. Darüber hinaus beteiligte sich die Stadt mit zwei Millionen Euro für die Betreuung.
Im Erdgeschoss wurden eine Aula/ Musikraum und eine Mensa untergebracht, Klassenzimmer und Bibliothek befinden sich im ersten Stock, im zweiten das Betreuungszentrum für 150 Kinder. Insgesamt wurden 16 Klassenräume und zehn Differenzierungsräume geschaffen. Es gibt Zimmer für Elterngespräche, mittlerweile zwei Fachräume für Musik, eine Schulküche, und im Untergeschoss die „Lern-Bar“.
Wer war Friedrich-Ebert
04. Februar 1871: Geburt in Heidelberg
1877 – 1885: Besuch der Volksschule
1885 – 1888: Sattlerlehre in Heidelberg
1888/89: Beginn der Wanderschaft
1891 – 1894: Ankunft in Bremen, Tätigkeit als Sattler und Redakteur, zeitweise Vorsitzender der SPD in Bremen
1894 – 1900: Gastwirt
1900 – 1905: Mitglied der Bremischen Bürgerschaft, Arbeitersekretär
1905: Wahl in den SPD-Parteivorstand, Umzug nach Berlin
1912 – 1918: Mitglied des Reichstages
1913 – 1919: Einer der beiden SPD-Parteivorsitzenden
09. November 1918: Reichskanzler, Mitglied des Rates der Volksbeauftragten
09. Februar 1919: Wahl zum Reichspräsidenten
1919 – 1925: Reichspräsident
28. Februar 1925: Tod in Berlin